Am 26. April 1986 ereignete sich der schwerste Unfall in der Geschichte der friedlichen Nutzung der Atomenergie.
Der Gau ereignete sich in der damaligen Sowjetunion, der heutigen Ukraine, in der Stadt Tschernobyl. Die radioaktive Wolke breitete sich über die nördliche Erdhalbkugel aus. Aber zu 70% (!) war das Territorium Weissrusslands betroffen! Circa 400.000 Menschen wurden zwangsumgesiedelt, mußten ihre Wohnungen verlassen.
Die in Tschernobyl freigesetzte Strahlung liegt ungefähr 400mal über jener der Hiroshima-Bombe! Vom Leid der Bevölkerung gibt es unzählige Berichte und Bilder, die man kaum glauben kann. Schicksale über Schicksale, bis heute.
Viele Generationen werden noch betroffen sein. Noch nie hat eine Atom-Katastrophe so lange gestrahlt!
Anfang der 90er Jahre begann die in Greiz lebende Russischlehrerin Walentina Gruschwitz, Hilfstransporte mit dringend benötigten Hilfsgütern zu bedürftigen, betroffenen Familien durchzuführen. Sie organisierte sich ein Team in unserer Region, auf das sie all die Jahre zählen konnte. Hunderte Tonnen Hilfsgüter wurden seit dem transportiert, um damit die Not und das Elend der „Tschernobyl-Kinder“ zu lindern!
Aus diesem Team heraus gründete sich am 28.02.09 der Verein „Hilfstransport Greiz-Brest e.V.“. Gemeinsam mit der engagierten Ehrenpräsidentin Walentina Gruschwitz arbeiten aktuell rund 30 Vereinsmitglieder aus Greiz, Beiersdorf und Plauen und viele weitere Helfer daran, schwerpunktmässig weißrussischen Familien mit schweren Schicksalsschlägen zu helfen.
Neben diesen krebskranken Kindern in Familien helfen wir regelmässig dem Kinderwaisenheim in Kobrin, Schwester Vera, die in der onkologischen Klinik in Minsk die schwerkranken Kinder betreut, Kirchen, einer kleinen Gruppe Behinderter, die sich „Zauberer“ nennen, und vielen alten Bekannten, die den Weg des Lebens nicht ohne Hilfe bestreiten können.
Mit gezielter Beschaffung und Übergabe benötigter Hilfsgüter und zahlreichen persönlichen Patenschaften versuchen wir, den Alltag der Betroffenen zu unterstützen und deren Lebensqualität zu verbessern. In der Region Brest arbeiten wir mit unserer Partnerorganisation, dem weißrussisch-republikanischen Verein „Kinder in Not“ eng und wirkungsvoll zusammen. Möglichst konkret auf die betroffenen Familien und Kinder zugeschnitten werden dringend benötigte Ausstattungen beschafft und zweimal im Jahr per LKW-Konvoi nach Brest transportiert.
Bei unserer ehrenamtlichen Arbeit unterstützen uns verschiedene regionale Unternehmen und Institutionen als Sponsoren. Viele Bürger tragen mit Patenschaften, Sach- und Geldspenden dazu bei, dass unsere Hilfsaktionen erfolgreich und effektiv sind.
Auch nach über einem Vierteljahrhundert erkranken immer noch viele Kinder an Krebs durch die Folgen des Reaktorunfalls. Für die Betroffenen ist die Tschernobylkatastrophe so nah, als wäre es gestern gewesen!
Diese Kinder wollen wir unterstützen – mit Ihrer Hilfe!