Besondere Herausforderungen durch die Corona-Pandemie
Diesen Transport auf den Weg zu bringen, war eine besondere Herausforderung für unseren Verein! Die Süßigkeiten von Jens Schott (REWE-Märkte) sowie der Tee aus St. Gangloff, organisiert von Gerhard Jalowski, unterlagen einem Mindesthaltbarkeitsdatum. Und die Container des Vereins standen sowieso schon seit geraumer Zeit gefüllt mit sehr guten Möbeln, Kunststofffenstern, Haushaltgeräten, wertvollen Paketen, Verbandsstoffen und medizinischen Hilfsmitteln für den Transport bereit.
In diese Situation der geplanten Hilfstour kam die weltweite Corona-Pandemie. Uns war klar, dass es nun keinen turnusmäßigen Hilfstransport nach Weißrussland geben kann. Wir suchten nach Wegen, die humanitären Hilfsgüter trotzdem sicher ans Ziel zu bringen. Ein Transport im internationalen Güterverkehr machte das möglich.
Das Möbelpack-Kommando und die Frauen im Lager arbeiteten wochenlang in Zweiergruppen, um für jedes weißrussische Kind ein persönliches Paket mit Schokolade, Shampoo, Kleidung, Spielzeug und sonstigen willkommenen Dingen zu packen. Wir verzichteten auf einen Aufruf an unsere deutschen Patenfamilien, Pakete zu packen, da wir nicht garantieren konnten, dass diese auch fristgerecht in Belarus abgeliefert werden können. Wir entschieden uns, diesen Transport in aller Stille vorzubereiten, womit wir gleichzeitig auch ein finanzielles Risiko eingingen.
Unser Team spürte wie immer große Dankbarkeit, vor allem auch, weil es natürlich den weißrussischen Menschen bewusst war, dass eigentlich wegen Covid 19 kein Transport zu erwarten war. Und nun ist die Hilfe doch angekommen!
Leider konnten aus Infektionsschutzgründen keine Treffen mit Gruppen krebskranker Kinder und auch keine Familienbesuche stattfinden.
Und wieder musste unser Hilfsteam auch ein sehr trauriges Ereignis verkraften. Veronika Semenjuk starb vor wenigen Tagen mit 17 Jahren nach achtjährigem Kampf gegen den Krebs. Sie litt an einem Gehirntumor, der mehrfach operiert worden war, u. A. auch im Waldklinikum Brandenburg in Wandlitz bei Berlin. Unser Verein übergab ihrer Familie ein Kondolenzschreiben.

Weißrussische Freunde und Helfer mit dem deutschen Team: Kai Dittman (li.), Rene Henck (hi. li.), Friedemann Schatz (hi. mit roten T-Shirt) und Ulrich Jetschke (vorn).

Veronika Semeniuk nach einer Hirnoperation 2015. Mit 17 Jahren ist sie vor kurzem ihrer Krankheit erlegen.