Es ist jedesmal anders – keine Hilfstour gleicht der anderen
Zitiert aus einem anschaulichen Bericht von Gerhard Jalowski:
Mit Bangigkeit kamen wir nachts 4 Uhr an die weißrussische Grenze. Nach dem Röntgen aller vier Container auf den LKWs und dem Begleitfahrzeug mit Hänger waren wir guten Mutes. Inzwischen waren vier Stunden vergangen als es nicht weiter ging.
Irgendetwas hatte man an dem einen Lastzug auszusetzen. Nach weiteren vier Stunden wurden wir per Konvoi, mit PKW-Geleit und Warnlicht in den Brester Stadtzoll geleitet und in diesem Areal eingeschlossen. Hierher kamen auch unsere Brester Freunde, diskutierten im dortigen Büro einige Stunden und füllten unendlich viele Formulare aus. Ergebnis: Der eine Lastzug muss am anderen Tag an der Rampe des Stadtzolls von unserer Mannschaft zu Kontrollzwecken entladen werden.
So geschah es, uns wurde kein Grund genannt, nichts gefunden und wir durften wieder beladen und dann endgültig im Lager unserer Freunde wieder abladen. Gott sei Dank halfen uns dabei viele Brester Freunde. Dies geschah unter Beobachtung einer Dame aus einer Behörde.
Die verbliebenen zwei Tage verbrachten wir mit Hausbesuchen bei Familien mit neuerkrankten Kindern. Da sie spezielle Medikamente in der Apotheke selbst bezahlen werden müssen, wechselte mancher Geldschein den Besitzer.
Wir besuchten die Selbsthilfegruppen in Berjosa und Kobryn, die Gastfreundschaft ist wie immer überwältigend, die ausgesprochene Freude und Dankbarkeit für die Hilfe aus Greiz konnten wir stellvertretend entgegennehmen. Wir konnten die gespendeten Ostersüßigkeiten an die Kinder verteilen, sahen strahlende Gesichter – trotz manchen Mundschutztuches und fehlender Haare.
Der 8. Mai, Tag des Sieges, Feiertag in Weißrussland, fiel in die Zeit unseres Besuches in Berjosa. Aus diesem Anlass legte unsere Gruppe, in Begleitung einer Journalistin, Blumen an einer Kriegsgräberstätte deutscher Soldaten nieder. Auch das gehört zu unserem Wirken in Weißrussland.
Birgit Peschel, Gerhard Jalowski, Bernd und Tom Knüpfer, Friedemann Schatz, Sebastian Sommerfeld und Ulrich Jetschke bildeten das Team dieser Hilfstour.